Warum ist Data Center Management mehr als DCIM?

Nach dem DCIM-Hype der vergangenen Jahre ist die anfängliche Euphorie etwas verblasst. Vielen Beteiligten ist mittlerweile klar geworden, dass DCIM für die Verwaltung ihrer Rechenzentren keine umfassende Lösung bieten kann. Zahlreiche Presseartikel und Stimmen auf den Fachkongressen unterstützen diese These und sehen wesentliche Unterschiede zwischen dem, was heute unter DCIM verstanden wird und dem, was das Data Center Management leisten sollte.

 

DCIM versus DCM

Beim Thema DCIM denkt man heute an:

  • Measurement,
  • Verwaltung der IT- und TK-Infrastrukturen,
  • Facility Management (Gebäude, Strom & Klima).

 

Data Center Management muss aber im service-geprägten Rechenzentrumsalltag weitaus mehr leisten können, wie zum Beispiel:

  • Service-Orientierung und -Monitoring
  • Workflow-Integration (ITSM, Asset & Order)
  • Netzwerkverwaltung
  • Kabel- und Verbindungsmanagement
  • Lifecycle Management
  • aktive Steuerung von Umsystemen.




DC(I)M-Evolution

Warum diese beiden Begriffe so unterschiedliche Erwartungen hervorrufen, lässt sich aus der Entwicklung des Rechenzentrumsbetriebs und der IT- und Service-Infrastruktur erklären. Sie macht neue Management-Bereiche erforderlich, die früher gar nicht oder „von Hand“ vorgenommen werden konnten. Der rasante Anstieg an und ihre Vielfalt Komponenten (managebare Steckdosen, Sensoren, …) zusammen mit der zunehmenden „Serviceialisierung“ führen zum Einsatz neuer Hilfsmittel und einer zunehmend automatisierten Arbeitsweise. Diese betrifft auch die Überwachung und Steuerung von Komponenten, die aus der traditionell passiven Infrastrukturverwaltung ein zunehmend aktives Management-System macht.

Die DCM-Strategie

Grundsätzlich ist der Rechenzentrumbetrieb geprägt vom Geschäft des jeweiligen Kunden. So kann es vorkommen, dass nur eine Untermenge der aufgeführten Einzeldisziplinen erforderlich ist. Die Größe des Rechenzentrums, des Unternehmens und seine Organisation, seine Kundenanbindung, sein Servicegrad und seine zukünftige Ausrichtung spielen dabei eine große Rolle. Viele DCIM-Werkzeuge sind dafür unzureichend ausgestattet. Um Data Center Management angemessen zu betreiben, läuft der Kunde Gefahr, es mit einer Management Landscape, also mit einer Vielzahl an Tools und entsprechender Integrationsthematik zu tun zu haben. Alternativ muss er sich um den Einsatz eines „Data Repository“ bemühen, einem Datenbroker, der u.a. DCIM als Disziplin unterstützt.

 

Um ein qualifiziertes Data Center Management aufzubauen, ist daher zu empfehlen, den Werkzeugbedarf des Kunden an seinem aktuellen und zukünftigen Business- und Betriebsmodell auszurichten. Auch bereits vorhandene Tools und Prozesse müssen bewertet und in die Gesamtstrategie einbezogen werden. Das bedeutet aber nicht, das etablierte Disziplinen wie ITIL-Prozesse zwangsweise in einem DCIM-Werkzeug nachgebildet werden müssen. Ob ein zentralistischer Ansatz unter Einsatz eines Data Repositories oder mehrere Silosysteme zu bevorzugen sind, kann nur im Einzelfall geklärt werden.

 

Wenn Sie den maximalen Mehrwert erreichen wollen, empfehlen wir die folgende Vorgehensweise:

  • Subject Fulfillment (Silos überprüfen)
  • Integration (Data Repository)
  • Substitution (Silos ablösen)
  • Gesamtstrategie.

 

Weitere Informationen finden Sie auch in unseren Fachartikeln.